Auf den großen Feldberg

Heute steht mal wieder eine kleinere Wanderung an, diesmal Richtung Feldberg im Taunus. Unterhalb des Gipfels führt ein Rundweg zum Großen Zacken, einer eindrucksvollen Felsformation, und zur Quelle des Weißbachs, der ab Weilburg die Lahn mit Fischwasser ergänzt.

Wir fahren über Königstein auf die Höhen des Taunus. Hier bin ich lange nicht mehr gewesen. Hinter Königstein folgen wir der B 8 Richtung Glashütten und  biegen dann rechts ab Richtung Oberreifenberg und Feldberg. Auf der Feldbergstraße, fast oben auf der Höhe, halten wir am Parkplatz Windeck, kurz vor dem Observatorium am Kleinen Feldberg.

Der Parkplatz ist zu kurz für das Wohnmobil, aber egal, der Platz ist breit, wir behindern niemanden. Es stehen schon einige Autos auf dem Platz, später werden es noch mehr sein. Auch einige kleinere Camper sind da, sowie Leute, die mit Mountainbikes unterwegs oder nach Augenschein zum Wandern gekommen sind, aktive Menschen, keine Ausflügler. Der Weg führt uns bergab, als erstes kommen wir zu einem ehemaligen Römerkastell, ich kenne es noch nicht, vielleicht war es auch vor 15 oder 20 Jahren noch nicht ausgegraben und bekannt? 

Weiter geht es bergab, die Vegetation wechselt von Nadel- zu Laubwald, am Fusse des abfallenden Tals verläuft ein Bach. Weiter unten ist eine alte Glashütte freigelegt. Wir gehen den sanften Hang entlang und sehen rechter Hand schon massive Schieferfelsen, nicht ahnend, dass dies bereits der Große Zacken ist. Als nächstes kommt eine etwas niedrigere Schieferfelsenanordnung, die wir hinaufgehen. Je weiter wir nach oben gehen, desto eindrucksvoller werden die Felsen. Es handelt sich um den Kleinen Zacken, wie wir herausfinden. Wir machen sehr viele Fotos. 

Vom oberen Ende geht es nach rechts, bis wir vor dem vorher gesehenen großen Felsen sind, dem Großen Zacken. An einer Stelle üben Leute das Klettern. Wir gehen den Hang hinauf und haben einen tollen Fernblick nach Norden in den Taunus. Hier in der Gegend entspringt die Weil, die das Weiltal bildet, u. a. mit den zu Weilrod gehörenden Orten, die wir am letzten Sonntag besucht haben, und die in Weilburg in die Lahn mündet. Auf dem Rückweg finden wir auch die Quelle. 

Nach der Wanderung fahren wir auf den Gipfel des Großen Feldbergs. Das Parken kostet heute nichts, ich quetsche den Ducato auf einen PKW-Parkplatz, wo wir Kaffee trinken und Linzer Torte sowie frisch gebackene Zimtschnecken essen. Leider ist sehr viel Betrieb auf dem engen Parkplatz, einige PKW-Fahrer fühlen sich offensichtlich gestört, da das Wohnmobil quer steht und sie etwas aus der Komfortzone zerrt. Es sind zwar genügend Parklücken frei, aber es geht ums Prinzip! Nach dem Kaffee parke ich um und wir gehen noch über den großen Platz am Gipfel. Freier Blick besteht nur auf der Nordseite, nach Süden hin ist alles schon ewig lange zugewachsen. Der Aussichtsturm ist coronabedingt natürlich nicht zugänglich. 

Wir beschließen, einen wärmeren und grüneren Ort zu suchen, um dort zu Abend zu essen. Denn als Camper haben wir alles Nötige dabei. Wir fahren wieder vom Berg herunter, ich nehme die Straße über den Sandplacken nach Oberursel, von dort aus die B 455 nach Königstein und weiter Richtung Eppstein. In Eppstein biegen wir ins Lorsbachtal und fahren später den Berg hinauf nach Langenhain. Parkmöglichkeiten mit Ausblick sind erst einmal schwer zu finden, erst viel weiter unten, an der Abzweigung einer Nebenstraße nach Marxhheim, können wir an den Rand einer großen Wiese fahren. Mittlerweile steht die Sonne tief, aber sie scheint. Wir holen die Stühle raus, genießen die Wärme. Ich wärme den Auflauf auf und wir essen zu Abend. Da es kühl geworden ist, essen wir dann doch im Auto. 

Ein wenig Aufregung bereitet der Tisch. Wir sitzen zum ersten Mal zum essen zu dritt am Tisch, deshalb ziehe ich die Verlängerung raus, bekomme sie aber nicht wieder reingeschoben. Ein ähnliches Phänomen wie das mit den Aufstellfenstern. Andere schauen sich die Technik in Ruhe vorher an, ich probiere sie aus, wenn ich sie benötige, das ist nicht immer das geschickteste Vorgehen, wie ich heute wieder feststelle. Aber ich habe wieder etwas gelernt, über das Auto und über mich.

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