Hochtaunus: Kurz mal zurück in den Winter

Eine kurze Tour für eine kleine Wanderung bringt uns in eine andere Klimazone, könnte man fast meinen. Dabei sind wir nur in den Hochtaunus gefahren.

Ingrid hat mir zu Ostern einen Wanderführer Taunus geschenkt, daraus hat sie eine kleinere Strecke ausgesucht. Die startet kurz vor Usingen. Wir fahren über Idstein die B 275 Richtung Usingen. Da biegt ein dunkelroter Ducatocamper vor uns ein, kein Karmann sondern ein Adria, sieht schon ein klein wenig älter aus, mit aufgesetzten Fenstern, hinten zwei Räder drauf, HG-Nummernschild. Er fährt langsamer als ich fahren möchte, macht aber nix. Wir zockeln hintereinander durch Esch, biegen dort links ab, wir gleich wieder rechts, er gerade aus, die steile Straße hoch, die von der links abzweigenden B 8 geradeaus abbiegt. Wir fahren durch das langgestrickte Tal allmählich den Berg hinauf. In Riedelbach, hinter der nächsten Höhe, biegt der andere Ducato gerade vor uns auf eine Tankstelle ab. Er hat also eine kürzere Strecke genommen und ist vor uns hier oben. Ich fuhr schneller, er war schneller.

Wir fahren weiter nach Neuweilnau und Altweilnau und folgen der Bundesstraße, wieder bergauf, Richtung Usingen. Am oberen Talende ist links der Parkplatz Meerpfuhl, an dem unserer Tour startet. Gleich neben einem netten Teich. Der Parkplatz ist gut belegt. Wir steigen aus, es ist sehr kalt. 

Wir gehen den Hunderstufenweg, der verläuft zunächst fast eben den Berg entlang, durch dessen Tal wir auf der Fahrt entlang gefahren sind. An einer besonders felsigen Stelle ist ein stufiger Weg installiert, daher Hundert-Stufen-Weg. Wir kommen in Weilrod raus, gehen am Ortsrand auf die Höhe und in einer Rechtskurve zurück Richtung Ausgangspunkt. Insgesamt gute zwei Stunden durch landschaftlich sehr schönes Gelände, ein ganz anderer Charakter als in Rheinhessen, und recht kalt. 

Zurück am Auto verlassen wir gleich den Parkplatz und fahren in einer Linkskurve auf die Höhe bei Weilrod. Wir suchen wieder nach einem Platz, um Kaffee zu trinken. Wir fahren ein bisschen hin und her, finden aber nichts Geeignetes, erst in Weilrod vor dem Golfplatz stellen wir uns auf einen Weg, der sich später als gut frequentierter Wanderweg entpuppt. Auch hier die Routine: Gashahn aufdrehen, Wasser aufsetzen, Kuchen schneiden, Kaffee trinken. 

Nachdem ich es jetzt fast zwei Monate nicht geschafft habe, öffne ich jetzt auf Anhieb ein Seitenfenster und schaffe es, das Fenster aufzustellen. Einfach nur bis ganz nach oben aufdrücken, dann rastet es ein. So einfach geht das. Zurück über die B 275, schön bergauf und bergab, links und rechts, kurvenreich, macht Spaß. Oben auf der Höhe, wo die Straße nach Camberg abbiegt, fahre ich ebenfalls rechts und gleich wieder links durch Steinfischbach. Das ist die Abkürzung, die der andere Bus morgens genommen haben muss. Geht wirklich schneller, wir sind flott in Waldems-Esch. 

In Idstein fahre ich zur ED-Tankstelle, laut meiner FindAdBlue-App haben die hier eine Adblue-Zapfsäule. Ich finde an der Stirnseite der Tankanlage den Hinweis, suche aber den Zapfhahn vergeblich. Ich tanke noch Diesel, obwohl es in Riedelbach 3 Cent billiger gewesen wäre. Ich frage drinnen nach der Adblue-Zapfsäule, wir reden aneinander vorbei, ich bin offensichtlich konfus, die junge Frau geht mit mir raus und zeigt mir den Hahn. So was Blödes, ich habe nur auf die Säule geschaut und nicht bemerkt, dass der Zapfhahn einen halben Meter weiter rechts angeordnet ist. Also Adblue tanken, der kostet 59,9 Cent je Liter, und dann alles zusammen zahlen. 


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