Bad Kreuznach für eine Nacht

Die Nahe ist nahe - von Wiesbaden aus. Und mit dem Camper noch näher, weil wir uns damit die Hin- und Rückfahrt am selben Tag sparen und eine Nacht vor Ort verbringen können. Das hätten wir ohne Wohnmobil nie getan. So wird daraus ein netter Wochenendausflug auch bei schlechtem Herbstwetter. Und wie wir feststellen, sind wir nicht die einzigen, die auf diese Idee gekommen sind.

Samstagnachtmittag. Das Wetter ist scheußlich, es regnet unentwegt. Ein Tag zum unter der Bettdecke verkriechen. Nicht für uns. Wir laden das Nötige in den Camper und fahren los. 

Unser Ziel ist die Nahe. Etappe 1 ist Rümmelsheim, nicht weit von der A 61 westlich von Bingen. Nachdem wir schon seit ein paar Jahren eine Patenschaft für ein Olivenbäumchen in Valencia übernommen haben, das uns seitdem mit ausreichend Olivenöl versorgt, schenkten uns wohlmeinende Menschen eine zweite Patenschaft, diesmal für einen Rebstock an der Nahe. Im Unterschied zum Olivenöl reicht hier die Ertragsmenge natürlich nicht für unseren Bedarf aus. Heute wollen wir uns unsere Patenrebe einmal aus der Nähe ausschauen. Wir fahren zum Weingut, wo man uns die genaue Lage und den Weg dorthin erklärt.

Wir stellen den Camper am Straßenrand ab und laufen in die Weinberge. Das Wetter ist wirklich nicht gut, kann aber die Schönheit der Landschaft nicht vollends verbergen. Es ist ja auch nicht weit von zuhause entfernt, so dass wir bestimmt für einen Wein-Event, eine Wanderung oder eine Radtour zurückkommen werden. Heute schauen wir uns daher nur einmal den Rebstock aus der Nähe an.

Durch diese schöne Hügellandschaft, die sich zum Hunsrück hinauf windet, fahren wir Richtung Nahe. In der Nähe des Flusses wird es erst einmal prosaisch, Orte mit großen Gewerbegebieten wollen durchquert werden, dann führt uns das Navi auf die Schnellstraße nach Bad Kreuznach und mitten durch die Stadt hindurch. Bad Kreuznach hat eine hübsche kleine Altstadt entlang der Nahe, wenn man sich der Stadt über den hässlichen Gewerbegürtel nähert, mag man das nicht glauben und will lieber gleich die Flucht ergreifen. 

Aber nein, nur nicht wieder wegfahren. Alleine schon wegen der alten Brücke aus dem frühen 14. Jahrhundert mit ihren Brückenhäusern aus dem 15. Jahrhundert lohnt sich der Besuch der Stadt. 

Doch wir waren einmal bereits bei schönem Wetter dort und fahren, auch angesichts der fortgeschrittenen Zeit, weiter Richtung Bad Münster am Stein-Ebernburg. Noch in Kreuznach biegen wir unmittelbar vor der Brücke, über die die Bundesstraße die Nahe quert, nach links auf einen großen Parkplatz am Ufer ab. Rechts daneben steht eine große Holzkonstruktion, die ein Lokal beherbergt, dahinter ist die Einfahrt, die wir suchen, nämlich die zum Wohnmobilstellplatz. Hier wollen wir die Nacht verbringen.

Die Einfahrt ist durch eine Schranke gesichert, die sich aber öffnet, als wir davorstehen. Reinfahren geht also immer, rausfahren nur nach Bezahlung. Der Platz ist groß und gut belegt, aber wir finden noch ein paar freie Flächen zur Auswahl und entscheiden uns für eine in Nähe der Einfahrt und gleich am Fluß. Einparken, fertig. Wir benötigen für eine Nacht keinen Strom. Die Anmeldung erfolgt in dem Lokal, da wollen wir ohnehin zum Abendessen hingehen und melden uns bei der Gelegenheit an.

Jetzt schauen wir uns erst einmal den Platz an und machen es uns danach bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Samstagskuchen im Auto gemütlich, während es draußen vor sich hin dämmert. Die anderen Mobile weisen Kennzeichen aus ganz Deutschland auf, sogar ein britischer und ordnungsgemäß rechtsgelenkter Ducato ist dabei. Wir gehören zu den Jüngeren, was uns auch nicht mehr überall so leicht gelingt.

Dann wird es schon Zeit für das Abendessen. Es ist sehr bequem, in nur wenigen Schritten am Restaurant zu sein. Davor hat sich eine größere Gruppe Jugendlicher versammelt, die auf Einlass warten. Sie sind in Klärung mit Leuten vom Restaurant, so dass wir an ihnen vorbei hineingehen. Der Laden ist sehr groß, im Eingang gibt es einen Empfang, vermutlich coronabedingt. Die 3-G-Bestimmung ist draußen angeschlagen, aber hier drinnen kontrolliert uns niemand. 

Der Mann am Empfang fragt, ob wir reserviert hätten, was wir verneinen. Glaubt Ihr denn, ich hätte an einem Samstagabend einen freien Tisch, fragt er uns, was ich bejahe. Ein Kellner rauscht vorbei und sagt, er nähme uns mit nach oben, da wäre noch Platz. Also gut. Hinauf in den ersten Stock, mit dem sich das ohnehin große Lokal nochmal verdoppelt. Eine Tür führt in einen beheizten Wintergarten, der zur Häflte besetzt ist, da kriegen wir unsern Tisch und danach eine Speisekarte. 

Die Karte ist mehr als fleischlastig: Schweineschnitzel in allen Variationen, Schweinehaxen, dazu Kartoffeln gekocht, gebraten und fritiert - aber immerhin zur Vermeidung von Vitaminmangel auch einen Beilagensalat. Wir nehmen beide das Rindergulasch, das in einer Biersoße zubereitet ist, und das mit Spätzle und einem Salat gereicht wird. Dazu weißen Nahewein und Wasser. 

Nachdem wir uns im Alltag weitgehend fleischlos und immer öfter vegan ernähren, ist das Essen hier einmal eine interessante Abwechslung - oder ein Rückfall in alte Gewohnheiten? Der Beilagensalat ist viel besser als erwartet und toppt die Fleischportion geschmacklich ganz locker. 

Nach und nach füllt sich der Wintergarten, und das auch noch mit Jugendlichen, offenbar Schulklassen, die in der nahegelegenen Jugendherberge übernachten. Wir haben dann recht schnell unsere Mahlzeit beendet und brechen wieder auf. An der Theke holen wir jetzt die Stellplatzanmeldung nach. Achtzehn Euro wechseln den Besitzer, dafür gibt es einen Zahlencode, der uns morgen früh die Schranke öffnen soll. Easy.

Wir lassen die Dieselheizung bullern und trinken noch ein Glas Naherotwein, den wir in dem Ecovin-Weingut mit der Patenschaft gekauft haben. Die Nacht ist, wie tatsächlich immer im Wohnmobil, sehr angenehm.

Der Morgen beginnt, auch wie immer, mit einer Tasse Kaffee im Bett, während die Heizung das Fahrzeuginnere aufwärmt. Dieser Platz verfügt über zwei Duschen und zwei WC, die suche ich auf. Beides ist sauber und warm, die Dusche kostet zwar nochnmal einen Euro extra, aber das geht in Ordnung. 

Bis 10 Uhr müssen wir den Platz verlassen haben, sonst werden je Stunde weitere ein Euro fällig. Kein Problem, wir sind früh dran. Spülen, aufräumen, Schränke verschließen, losfahren. Bis zur Schranke. Hier muss doch irgendwo der Zahlencode eingegeben werden. Doch wo? Aussteigen, um die Schranke herum gehen und suchen. Hinter uns warten schon zwei weitere Campervans, der Mann hinter mir weiß auch, wo die Tastatur steht. Also Zahl eingeben, Rautetaste, die Schranke öffnet sich.

Wir fahren nur über die Brücke und parken dahinter gleich wieder, denn der Parkplatz vor dem Lokal ist kostenpflichtig, der an der Straße kostenlos. Da fällt die Entscheidung leicht. Wir stellen das Auto ab, wir wollen eine kleine Wanderung machen. Hinter dem Wohnmobilstellplatz geht der Weg los hoch auf den Hügel hinter der Nahe. 

Den Weg kennen wir schon, man kann hier hoch zum Aussichtspunkt Gans laufen, dann über die Ruine Rheingrafenstein und runter zum Naheufer, dort entweder mit einer winzigen Fähre über die Nahe oder über das Alsenzeck nach Bad Münster-am Stein und weiter die Nahe entlang nach Norheim. Dort geht es an der Westseite den Rotenfels hoch, an der Kante entlang und östlich den Hang entlang zurück nach Kreuznach.

Doch heute wollen wir nicht die vollständige Runde drehen, das würde den ganzen Tag beanspruchen, sondern nur über den Rheingrafenstein nach Bad-Münster am Stein und vorn dort an der Nahe entlang, vorbei an den Salinen zurück zum Auto. Das wird auch schon mindestens drei Stunden dauern.

Vom Parkplatz geht es über die Bahnstrecke und am Rand eines Wohngebietes vorbei, dann steil hoch in den Wald hinein. Der Anstieg ist lang und wohltuend anstrengend. Zuerst durch einen geschlossenen Wald, später am Hang entlang, mit freiem Blick in die Landschaft - wenn nicht gerade dichter Nebel im Tal hängen würde. Irgendwann sind wir oben auf der Höhe angekommen, hier kommen ein paar Aussichtspunkte, von denen aus wir über das Wolkenmeer schauen, von Bad Münster am Stein, das unter uns liegt, ist nichts zu sehen, aber in der Ferne schimmern ein paar Hunsrückerhebungen durch, und allmählich auch der Rotenfels auf der gegenüberliegenden Seite von Bad Münster am Stein. 

Hier oben am Aussichtspunkt Gans haben sich schon ein paar Leute ausgebreitet, sie sehen durch uns durch, als wären wir am Bahnsteig des Frankfurter Hauptbahnhofs. Es sind jüngere Leute, Thirtysomethings, offenbar drei oder vier Paare. Die Männer in einer Gruppe, sie reden über Karrieren und deren Hinderungsgründe, die Frauen in einer anderen Gruppe, sie reden über Kinder, sie haben auch einige davon bei sich. Wir bleiben nicht lange stehen.

Jetzt geht es bergrunter, vorbei an einer Sternenwarte, dann steil abwärts zur Ruine Rheingrafenstein. Die liegt auf einem vorgelagerten Felsen, vermutlich war sie uneinnehmbar, so exponiert, wie sie hier liegt. Die Burg wurde vermutlich, so lese ich, im 11. Jahrhundert erbaut, wurde aber tatsächlich im dreißigjährigen Krieg erobert und in einem anderen Krieg einige Jahre später schon zerstört. So kann's gehen. Dafür, dass das Gemäuer schon fast 350 Jahre brach liegt, ist aber noch vieles als Burg erkennbar. 

Sie liegt steil auf dem Felsen Rheingrafenstein, der Blick ins Tal ist nur was für Schwindelfreie. Durch einen Durchgang im Felsen führt eine Treppe auf eine erhöhte Plattform mit Rundumsicht. Hier weht ganz schön der Wind, aber die Aussicht ist toll. Die dichten Wolken verziehen sich nach und nach und der Rotenfels gegenüber wird frei. 

Den Rotenfels hatten wir zuletzt im Mai besucht. Es ist ein Hügel, der zur Nahe in als steile Felswand abfällt. Diese Wand ist mehr als 200 Meter hoch und über einen Kilometer breit. Damit gilt sie als die hächste Felswand nördlich der Alpen und südlich von Skandinavien.

Auch die Ebernburg im Westen ist zu sehen. Hier lebte Franz von Sickingen, der Martin Luther Asyl anbot, als er wegen seiner Thesen Ärger mit der Obrigkeit hatte. Luther hatte sich aber auf die Wartburg bei Eisenach zurückgezogen, wo er bekanntlich dem Leibhaftigen begegnen sollte.

Dafür hatten andere Reformatoren die Burg als Zufluchtsort genutzt. In unseren relativ ungefährlichen Zeiten heute dient sie als Tagungshaus der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.

Weiter entfernt, aber in Blickrichtung hinter der Ebernburg, ist das moderne Gebäude des Steinskulpturenmuseums der Fondation Kubach-Wilmsen zu sehen. Das Bildhauerehepaar Kubach-Wilmsen lebte und arbeitete seit den 1960er Jahren in Bad Münster am Stein. Ich habe eine ihrer Arbeiten, ein steinernes Buch, erstmals bei einem früheren Arbeitgeber gesehen. Die Buchskulptur erinnert an über 400 Opfer der Nazis, Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung aussortiert und umgebracht worden sind.

Die Steinbücher spielten eine tragende Rolle in der Arbeit des Ehepaares. Anna Kubach-Wilmsen hat sinngemäß gesagt: Bücher fühlt man mit den Händen und liest sie mit den Augen. Unsere Steinbücher fühlt man mit den Augen und liest sie mit den Händen.

Für den genannten Arbeitgeber hat Anna Kubach-Wilmsen - Wolfgang Kubach ist 2007 verstorben - eine weitere Steinskulptur erschaffen, zwei Stelen mit Steinen aus allen Kontinenten und Zeitepochen der Erde, die räumlich eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart bilden. Bei der Gelegenheit lernte ich sie nicht nur persönlich kennen, ich konnte ihr auch bei ihrer kreativen Arbeit zusehen. 

Zusammen mit meinem damaligen Chef und einem Kollegen besuchten wir sie danach in ihrem Haus in Bad Münster am Stein. Ihre Gastfreundschaft bei Kaffee und gewaltigen Tortenbergen habe ich in warmer Erinnerung, und besonders auch die private Führung durch das großartige Museum und dem dazugehörigen Park der Steinskulpturen in dem kontrastierenden Gebäude des japanischen Architekten Tadao Ando.

Vor kurzem habe ich leider lesen müssen, dass Anna Kubach-Wilmsen im Sommer diesen Jahres gestorben ist. 

Unser Weg führt uns tiefer ins Tal. Wider Erwarten ist die kleine Fähre in Betrieb. Es handelt sich um ein offenes Boot, das vom Bootsführer mit der Hand an einem fixierten Drahtseil entlang von einem Ufer zum anderen gezogen wird. Doch wir gehen nicht zum Ufer, sondern wählen den Weg zum Alsenz-Eck, dort wo der kleine Bach Alsenz in die Nahe fließt. Vorbei an einem Campingplatz gehen wir ein Stück die Alsenz entlang, bis uns eine Brücke den Übergang erlaubt. Unterhalb der Ebernburg geht es dann zurück zur Nahe, die wir dann über eine moderne Fußgängerbrücke queren. 

Das Pränomen Bad weist darauf hin, dass es sich hier um einen Kurort handelt. Die Kurkliniken sind nicht  zu übersehen, auch nicht die sonstige typische Infrastruktur, und natürlich auch die vielen Menschen, denen man an ihrem spezifischen Müßiggang - eine Mischung aus Überdruß und gefühlter Deplatziertheit -  den Status Kurgast förmlich an der Nasenspitze ansieht. 

Die Uferanlage bildet auch eine Art Kurpark, von hier aus sieht der Rheingrafenstein gewaltig und eindrucksvoll aus. Gleich am gegenüberliegenden Naheufer steigt der Felsen fast senkrecht an. An einigen der extrem steilen Hanglagen haben sich sogar einzelne Bäume festgekrallt. 

Die Eisdiele, die an schönen Tagen ein wahrer Publikumsmagnet ist, hat geschlossen, es ist auch ein wenig zu frisch, um herumzusitzen. Wir wollen ohnehin auch bald am Auto ankommen, gehen also zügig weiter. Wir kommen ins Salinental. Eine Besonderheit dieses Tals hier zwischen Kreuznach und Münster sind die senkrechten Salinen. Es handelt sich um Heckenwände mit darin herabrieselndem Salzwasser, die errichtet sind, damit Patienten bzw. Kurgäste beim Vorbeigehen die salzhaltige feuchte Luft inhalieren können. Ursprünglich werden diese Heckenwände Gradierwerke genannt und dienen der Salzgewinnung.

Auf den letzten Metern erwische ich noch eine nasse Stelle und matsche mir die Schuhe ordentlich ein. Nach den vielen zu trockenen Jahren ist das regelrecht ungewohnt. Noch im letzten Sommer ärgerte ich mich darüber, dass meine Schuhe sofort einstauben, wenn ich im Wald oder auf dem Feld unterwegs bin, der Boden war im Wortsinne staubtrocken, jetzt, mit dem Sauggeräusch des feuchten Bodens, kommt eine andere, ältere Normalität in Erinnerung.

Wir sind jetzt an der Nahe gegenüber dem Wohnmobilstellplatz angekommen. Hier bilden viele kleine und größere Felsen Stromschnellen, am linken Flussufer ist ein Kanuparcour zu Trainingszwecken eingerichtet. Ich glaube, hier trainieren auch Olympiamannschaften. 

Zurück am Auto. Wir wollen jetzt nach Bingen fahren und uns dort einen Stellplatz am Rheinufer anschauen. Es geht wieder durch Bad Kreuznach durch und auf die vierspurige Bundesstraße 48 zur A 61. Am Nahetaldreieck wechseln wir auf die A 60 Richtung Mainz und fahren in Bingen-Ost wieder ab. 

Der Stellplatz liegt kurz vor der Rheinfähre direkt am Ufer, in der Nähe eines weiteren Stellplatzes und eines Campingplatzes. Er ist relativ neu eingerichtet, mit Parkmarkierungen, die die Anzahl der Fahrzeuge und den Abstand regeln, sowie einem Parkautomaten. Mit 5 Euro für 24 Stunden Parken ist das ein tolles Angebot. Die Campervans stehen unmittelbar am Rheinufer, der Blick ist frei nach Rüdesheim, auf das weiter entfernte Niederwalddenkmal und direkt gegenüber das Kloster Sankt Hildegard. 

Der Schiffsverkehr verläuft hier dicht am Ufer entlang, hier lässt sich also schön den Rheinschiffen zuschauen. Gewissermaßen ein Spotterparadies, vorne die Schiffe fürs Shipspotting, hinten, hinter dem Weg kommt gleich die stark frequentierte linksrheinische Bahnlinie, die Züge für die Trainspotter.

Etwas weiter flußaufwärts sieht man auf dem Wasser die Pfeiler und an beiden Ufern die steinernen Rampen der Hindenburgbrücke. Die noch vor dem ersten Weltkrieg geplante Eisenbahnbrücke erleichterte während des Krieges als Nachschubverbindung die Versorgung der Westfront mit dem notwendigen Zeug, um das sinnlose Töten fortzusetzen. Danach wurde sie für den Güterverkehr genutzt und war auch für Fußgänger und Fahrzeuge freigegeben. Die Bahn versuchte, einen Personenverkehr zu etablieren, der jedoch gegenüber der Fährverbindung zwischen Bingen und Rüdesheim keine Chance hatte. 

Im zweiten Weltkrieg war auch diese Brücke Ziel von Angriffen, um die Kriegsinfrastruktur zu schwächen. Endgültig zerstört hat sie aber die deutsche Wehrmacht, um den anrückenden Allierten die Beendigung des Wahnsinns zu erschweren. In der Nachkriegszeit wurden Pläne zum Wiederaufbau verworfen, da die Verkehrsauslastung der Brücke als zu gering angesehen wurde. 

Wir bleiben nur für einen Kaffee und genießen die Aussicht. Da der Nachmittag schon recht fortgeschritten ist, fahren wir jetzt aber langsam zurück nach Wiesbaden, um den Tag und das Wochenende zuhause ausklingen zu lassen.




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